El camino de la basura

El camino de la basura (der Weg des Mülls)

Dokufiktionaler Bildungsfilm zum Thema Müll und Recycling. Cochabamba/Bolivien 2007/2008
Sprache: Spanisch

Regie, Mitarbeit Drehbuch: Silvia Witte
Konzeption, Drehbuch, Organisation: Raoul Oliviera

Kamera, Schnitt, Musik und Animationen: Studio Angel

Der Film entstand  im Auftrag der Umweltorganisation Movimiento Franciscano Justicia y Paz e Integridad de la Creación.

Hintergrund:

Der Film behandelt das Thema Müll, Müllvermeidung und Recycling für das Departement Cochabamba. Er läuft an Schulen als Bildungsfilm.

Die Stadt Cochabamba hat stark unter dem Müllproblem zu leiden. Das Bewusstsein für die Müllproblematik und die überall sichtbare Umweltverschmutzung war zumindest 2007/2008 noch nicht sehr groß. Sehr sorglos wurden selbst einfache Lebensmittel wie z.B. ein Croissant dreifach verpackt (Styroporbehälter, Alufolie, Plastiktüte), um direkt nach dem Verzehr im Abfalleimer zu landen. Aber auch Flüsse waren sehr stark verölt und mit Sperrmüll, Autoreifen und Plastik belastet, obwohl die ärmeren Bewohner der Stadt dort auch ihre Wäsche waschen. Die Möglichkeit von Recycling (z.B. von Plastikflaschen)  war nicht sehr bekannt.  Das verwundert, da ein Großteil der Bevölkerung unter Armut leidet und mit dem Sammeln von Plastikflaschen ein wenig Geld verdient hätte können. Aus diesem Grund wurde von einer der wenigen Umweltorganisation vor Ort (den Franziskanern) der Auftrag gegeben, einen Bildungsfilm zu drehen.

Nach einem langen Casting in Schulen entschieden sich Raoul und ich für einen Jungen und ein Mädchen, die durch den Film führen, Interviews mit Verwantwortlichen halten und eine kleine Recyclingfirma besuchen. Besonders erschreckend war der Besuch in Caracas, der riesigen Müllhalde des Departements. Nicht nur die Arbeit der Müllsammler hat mich sehr berührt und noch einmal mehr vor Augen geführt, wie Armut in widrige Aufgaben zwingen kann, sondern auch der Zustand der Halde war umwelttechnisch ein Desaster: Schwarzes, hochgiftiges Substrat lief in Rinnsalen aus der Umfassung der Halde in den Boden und vergiftete das Trinkwasser. In Sichtweite von Caracas wohnen Menschen, vermutlich die Müllsammler.

Die Dreharbeiten und Vorproben liefen sehr gut. Das lag vor allem an den sehr unkomplizierten Laiendarstellern, die Unterstützung ihrer Familien und dem Studio Angel, das mir immer wieder die im Vergleich zu Deutschland unterschiedlichen Sehgewohnheiten des bolivianischen Fernsehpublikums verdeutlichte. Der gesamte Film, außer die Arbeit von Studio Angel und die DVD-Vervielfältigungen,  ist aus ehrenamtlicher Arbeit entstanden.

Bei einer Vorführung des Filmes in Berlin im Kino Movimiento wurde der Film kritisch aufgenommen, da ein Priester der Franziskaner zu Wort kommt und die Position des heiligen Franziskus, der ein Freund der Natur und der Tiere war, erklärt. Dies sicherlich in einer etwas verklärenden Form und die Arbeit der eigenen kirchlichen Umweltorganisation in den Vordergrund rückend.  Vielleicht, wenn man diese Kritik aufnimmt und daraus eine Hoffnung formuliert, finden sich ja in Zukunft andere Non-Profit-Organisationen oder auch Firmen, die in dem Entwicklungsland zum Wohl der Menschen und der Umwelt investieren wollen. Bei Interesse stelle ich sehr gerne einen Kontakt her, ebenso auch für weitere private gemeinnützige Organisationen vor Ort.

Hier geht’s zum Film (Dauer 16:20 min)