Da ich so viele Fotos mache von den einzelnen Produktionsschritten und ich mich mitunter kaputtlache über die Verwandlungen, möchte ich hier nun einmal den Herstellungsprozess einer Klappmaulpuppe mit Tunnelführung, Körper und Fell/Stoffe genauer beschreiben.
Pauli. Er ist eine Auftragspuppe, die ich anhand einer kleinen Illustration anfertigten musste. Hinzu bat ich den Auftraggeber um einige Fotos von dem realen Hund Pauli, so dass ich auch eine Vorstellung von seiner Seitenansicht und Mimik bekam.
Die größte Herausforderung scheint ja immer der Kopf zu sein, zumindest wenn dieser so gut wie möglich der Vorlage entsprechen soll. Diesen gestalte ich mit Schaumstoff in eine Grundform. Auf diese Grundform setze ich dann die Schauze an, die aus einem dicken Stück Schaumstoff mit der Schere geschnitten wird. Es folgen weitere Schaumstoffteile für die Kiefernpartie, die Augenbrauenknochen und die Stirn. Dies alles wird erst gesteckt, dann geklebt und mit der Schere nachmodelliert.
Die Teile des Mundes und Kopfes, die für die Spielmechanik sorgen, bestehen aus Pappe. Diese wird mit Stoff bezogen. Ich klebe dann noch Gummibahnen hinein, damit die Hand beim Spielen guten Grip hat. Die Hohlform des Schädels wird ausgepolstert, ebenso ein Teil des Mundes.
Neben der eigentlichen Schädelform, sozusagen das Knochengerüst, muss auch der anschließende Stoff mitbedacht werden. Bei Pauli diverse dicke Fellstoffe, die die Schädelform verändern können, da sie auftragen. Es gilt wirklich viel auszuprobieren, zu legen, zu stecken, bevor das Resultat halbwegs passabel ist. Um diesen Schritt zu erleichtern, male ich eine Reihe von Augen in unterschiedlicher Größe, von denen ich mich für ein Paar entscheide. Sie helfen enorm für den Entscheidungsprozess. Ebenso schneide und färbe ich eine Reihe unterschiedlicher Hundenasen.
Das Nähen ist danach eine relativ mühevolle Angelegenheit, von denen ich leider keine Fotos habe. Bei Pauli ging es ja noch, da ich nur drei verschiedene Stoffe ausgesucht habe, um die Haare des echten Paulis zu imitieren. Wenn nun ein Modell auch farbliche Nuancen im Gesicht hat, müssen Teilbereiche eines anderen Stoffes extra hineingenäht werden. Stoffe klebe ich nicht. Ich finde es sauberer und auch sicherer ohne Klebstoff, auch für den Fall, dass ich doch etwas herausnehmen muss.
Nun folgt der Prozess des Körperbaus. Pfoten, Arme, Beine und Schwanz und natürlich der Oberkörper brauchen mindestens genauso viel Zeit und Aufmerksamkeit wie der Kopf. Die Längen und Maße müssen stimmen. Der Körper soll sich natürlich verhalten. Wenn alles passt, nähe ich eine ausgestopfte Grundform, über die dann der eigentliche Fellstoff gezogen wird, der erneut mit dem Schaumstoff vernäht wird.
Es folgt die Montage der Körperteile, das Nähen des Oberkörpers, die Abmessung des Halses und Annähen des Kopfes und des Schwanzes.
Nach zwei Wochen heißt es: Pauli is born!